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5 Dinge, die Koreaner anders machen

  • Autorenbild: Karina
    Karina
  • 20. März 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Ein Unterschied wie Tag und Nacht? Vielleicht nicht, aber dennoch haben Koreaner Gewohnheiten, die uns auf den ersten Blick fremd erscheinen können.

Eine bunte Straße in Korea mit vielen Schildern

Korea und Deutschland sind nicht nur geografisch Tausende Kilometer voneinander entfernt, denn auch kulturell kann es kaum unterschiedlicher laufen. In diesem Blogbeitrag zeige ich euch 5 Dinge, die Koreaner:innen anders machen als die Deutschen. Korea hat eine reiche Geschichte und Kultur, die sich in vielen Aspekten des täglichen Lebens widerspiegeln. Während meiner Zeit hier in Korea schleichen sich diese Dinge langsam auch in mein Leben. Lehnt euch zurück, schnappt euch eine Tasse Tee und lasst uns in die faszinierende Welt der koreanischen Kultur eintauchen!

Verkehrte Zeiten

Jemand, der schon mal Dokumente für oder in Korea ausgefüllt hat, kennt das Problem sicherlich: Hier wird das Datum rückwärts geschrieben - zumindest aus deutscher Sicht. Zuerst das Jahr, dann der Monat und schließlich der Tag. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe. Dafür muss ich jetzt immer darüber nachdenken, wie ich ein Datum schreibe, wenn es um deutsche Unterlagen geht. Was ich jedoch immer noch seltsam finde, ist, dass die Woche hier mit einem Sonntag beginnt. Ja, ihr habt richtig gehört, kein Montag! Wenn ihr also einen koreanischen Kalender öffnet, ist Sonntag der erste Wochentag. Und wenn Koreaner:innen sagen „diese Woche“ an einem Sonntag, meinen sie eigentlich die kommende Woche - das kann schon mal zu Verwirrungen führen!

Multifunktionale Schere

Fleisch wird mit einer Schere geschnitten.
Die übliche Technik in Korea Fleisch zu schneiden.

Meine größte Entdeckung in Korea – der Einsatz von Scheren in der Küche! Hier werden Scheren nicht nur zum Öffnen von Verpackungen oder zum Schneiden von Pappe und Papier verwendet, sondern auch beim Kochen und Essen. Nicht nur grüne Zwiebeln werden damit in den Topf geschnitten, sondern auch das Grillfleisch von der Platte in mundgerechte Stücke zerkleinert. Aber das Beste kommt noch - die Verwendung von Scheren zum Schneiden von Nudeln! Egal ob beim „Bibimmyeon“ (비빔면) oder beim „Naengmyeon“ (냉면), damit die Nudeln beim Essen nicht zu lang sind, werden sie einfach einmal durchgeschnitten oder sogar geviertelt. Ich bin absolut beeindruckt von der vielseitigen Schere, die in der koreanischen Küche eine viel größere Rolle spielt als in der deutschen.

Die (beinahe) allmächtigen Cafés

Koreaner arbeiten mit Unterlagen in einem Café.
In Cafés wird fleißig gelernt und manchmal sogar gearbeitet.

Über die koreanische Café-Kultur brauche ich vermutlich gar nicht so viel zu erzählen, denn sie ist mittlerweile sehr bekannt, sobald man ein wenig in die koreanische Kultur eintaucht. In Korea gibt es nicht umsonst eine große Menge an hübschen Themencafés. Es ist nicht ungewöhnlich, hier Menschen zu sehen, die alleine oder in Gruppen arbeiten oder lernen. Das Arbeiten in Cafés ist eine beliebte Option für Studierende, Freelancer oder alle, die ihre Arbeit an einem neuen Ort erledigen möchten. Anstatt in Bibliotheken oder zu Hause zu pauken, geht man lieber in ein schönes Café, wo nicht selten mehrere Stunden verbracht werden. Ich nutze auch manchmal gern die Gelegenheit, einfach mal woanders zu arbeiten als in den gleichen vier Wänden. Hier hat man eine große Auswahl an Getränken, kostenloses W-LAN und keine drückende Atmosphäre (– auch wenn es manchmal lauter werden kann). Der einzige Nachteil: Man kann hier keine Mahlzeiten einnehmen. Üblicherweise gibt es hier Kuchen und nur selten Sandwiches oder andere Snacks, die man zumindest als kleine Mahlzeit werten könnte.

Tage statt Jahre

Geburtstagstorte

Es gibt gewisse Feiertage, die nach einer gewissen Anzahl an Tagen gefeiert werden. Dazu zählt zum Beispiel „baek-il“ (백일) – 100 Tage, der erste „Geburtstag“ eines Kindes. Diese Tradition geht auf die Zeit zurück, als es in Korea noch viele Kinderkrankheiten gab und Kinder häufig früh verstorben sind. Hat das Kind seinen 100. Tag erreicht, glaubte man, dass es auch seinen ersten richtigen Geburtstag erleben wird. Bis heute werden die ersten 100 Tage eines Neugeborenen groß gefeiert. Doch nicht nur beim ersten Geburtstag, auch in einer Beziehung werden eher selten die gemeinsamen Monate oder Jahre gezählt, sondern eher die Tage. Für viele Koreaner:innen ist es wichtig, die genaue Anzahl der Tage zu kennen und spezielle Apps helfen dabei. Danach werden 100, 200, 500 Tage usw. gefeiert. Die Pärchenkultur ist aber ein ganz anderes – großes – Thema in Korea.

Mit Titel bitte

In Korea ist es üblich, Vornamen nur selten zu verwenden. Stattdessen werden meistens Titel benutzt und ich meine damit nicht nur „Doktor“ oder „Professor“, sondern auch „Lehrer“, „Arzt“, „Direktor“ oder sogar „große Schwester“. Besonders bei Menschen, die in der Hierarchie über einem stehen, bei Fremden oder Menschen, die älter sind, sollte man vermeiden, Vornamen zu benutzen. Oft kann es als unhöflich aufgenommen werden und Koreaner:innen fühlen sich dann vor den Kopf gestoßen. Wenn ihr unsicher seid, wie ihr eine Person nennen sollt, hilft es, einfach nachzufragen. Eine Kombination aus Nach- und Vornamen kann auch manchmal verwendet werden, wobei der Nachname zuerst genannt wird. Kleine Kindern oder enge Freunde können bedenkenlos nur mit dem Vornamen gerufen werden.

Wenn ihr sehr höflich bleiben möchtet, kann der Partikel „schi“ (씨) an den Vornamen (oder Nach- und Vornamen) gehängt werden, was ein wenig mit „Herr“ oder „Frau“ vergleichbar ist.

Wie ihr seht, bleibt die gesellschaftliche Hierarchie in Korea auch im Sprachgebrauch bis zum heutigen Tag doch sehr präsent.

Fazit

Die koreanische Kultur und Lebensweise sind in vielen Aspekten einzigartig und faszinierend. Ob es darum geht, ein Werkzeug ein wenig anders als gewohnt einzusetzen oder seinen Kaffee unter ganz anderen Umständen zu genießen, Korea zeigt uns, dass jeder ein bisschen anders denkt und lebt. Ich hoffe, einige Punkte waren hilfreich sowie interessant und ihr habt ein wenig mehr über die koreanische Kultur gelernt.

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Über mich

Als Blogger entführe ich euch in die täglichen Abenteuer meines Lebens in Korea, die ich auf verschiedensten Plattformen dokumentiere. Ob ich auf Reisen gehe oder einfach nur den Alltag in Korea festhalte, in diesem Blog möchte ich all diese einzigartigen Erfahrungen zusammenfassen und mit euch teilen.

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